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15. Juni 2022

CO2 - Bundesministerin Steffi Lemke besucht UN-Umweltkonferenz Stockholm+50. Ein Fokus: Generationengerechtigkeit

Bundesumweltministerin Steffi Lemke erwartet von der UN-Konferenz Stockholm+50 einen kräftigen Schub für die globale Umweltpolitik. Die internationale Konferenz findet am 2. und 3. Juni 2022 in Stockholm statt und steht unter dem Motto „A healthy planet for the prosperity of all – our responsibility, our opportunity”. Anlass der Veranstaltung ist der 50. Jahrestag der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen 1972, die als Geburtsstunde der internationalen Umweltpolitik gilt. So wurde dort etwa die Gründung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in die Wege geleitet. Ziel der Konferenz ist es, die Aufmerksamkeit auf Felder der internationalen Umweltpolitik zu lenken, die neben gut etablierten UN-Prozessen wie Klima und Biodiversität ebenfalls von herausragender Bedeutung sind wie z.B. Kreislaufwirtschaft, Chemikalienpolitik oder grüne und digitale Technologien. Ein Leitmotiv der Konferenz ist die Generationengerechtigkeit. Lemke wird am 2. und 3. Juni an der Stockholm+50-Konferenz teilnehmen.


Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Zeit drängt. Um jungen Menschen eine lebenswerte Welt zu erhalten, müssen wir schnell auf eine klima- und biodiversitätsfreundliche Wirtschaftsweise umstellen. Neben der globalen Energiewende und naturbezogenen Lösungen für Klimaschutz ist es vor allem die Kreislaufwirtschaft, die viel konsequenter als bisher vorangebracht werden muss. Konsequentes Recycling und längere Produkthaltbarkeit verbrauchen weniger Ressourcen und helfen nicht nur, den Ausstoß von Treibhausgasen damit drastisch zu senken. Sie fördern auch den Erhalt der Biodiversität und schützen unsere Natur. Ich bin sicher: Wir brauchen ein neues Momentum für global gedachte Umweltpolitik. Die Konferenz Stockholm+50 wird diesen wichtigen Politikfeldern international mehr Aufmerksamkeit verschaffen.“
Bundesumweltministerin Lemke wird in ihrer Rolle als Ko-Vorsitzende des Leadership Dialogue „Achieving a sustainable and inclusive recovery from the coronavirus disease (COVID-19) pandemic” eines der großen Konferenzsegmente mitgestalten. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie machen die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der 2030-Agenda umso dringlicher, die international wie auch in Deutschland als Kompass für den Weg aus der Krise bezeichnet werden. Um die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde einzuhalten, muss neben der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen auch der Material-Fußabdruck entlang der Wertschöpfungsketten deutlich verringert werden.
Die Ergebnisse einer vom BMUV geförderten Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigen, dass die Umsetzung der SDGs wesentliche Voraussetzung für die Erreichung der Klima- und Biodiversitätsziele ist, so wie umgekehrt die Umsetzung der Klima- und Biodiversitätsziele Voraussetzung für die Wende zu nachhaltiger Entwicklung ist. Laut der Studie würde beispielsweise ein CO2-Preis Emissionen senken und damit das Klima schützen. Gleichzeitig könnten die Einnahmen für Armutsbekämpfung oder Investitionen in Bildung, Gesundheitsversorgung oder nachhaltige Infrastruktur verwendet werden. Zudem würde, so ein weiteres Ergebnis der Studie, eine nachhaltigere Landwirtschaft und eine Ernährung mit weniger Fleisch nicht nur Ökosysteme schützen, sondern auch der menschlichen Gesundheit dienen. Ausführlichere Informationen hierzu enthält die heute vom PIK veröffentlichte Studie. (Soergel et al. 2022, Link: https://doi.org/10.48485/pik.2022.003).
Aufbauend auf den Erkenntnissen anerkannter Berichte wie dem Dasgupta Review[1] oder dem Bericht von UNEP „Making Peace with Nature“[2] steht das Verhältnis unserer Wirtschaftsweise zur Natur im Fokus der Konferenz. Ein Großteil unseres Wohlstands beruht auf einer nicht nachhaltigen Nutzung der Umwelt, z. B. durch Fischerei und Landnutzung. Um weiterhin für Wohlstand zu sorgen, muss etwa die Wertminderung der Leistungen der Natur in wirtschaftlichen Messgrößen wie dem BIP besser berücksichtigt werden.
Die Konferenz thematisiert auch den Übergang hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Untersuchungen zeigen, dass ungefähr die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen und 90 Prozent des Artenaussterbens und der Wasserknappheit auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurückzuführen sind. Wenn mehr Ressourcen im Kreislauf geführt werden, gibt es Potentiale für erhebliche Fortschritte. Ein weiteres großes Thema von Stockholm+50 ist die Generationengerechtigkeit. Heutige Regierungen tragen die Verantwortung, dass auch künftige Generationen Chancen auf ein lebenswertes Dasein haben.
Die im Rahmen der internationalen Vorbereitungstreffen für die drei Leadership Dialoge von Stockholm+50 entwickelten Empfehlungen und die Diskussionen in Stockholm sollen in einem vom Konferenzvorsitz zu erstellenden Ergebnisdokument (Chair’s Summary) festgehalten werden. Das Chair’s Summary wird erst einige Zeit nach der Konferenz komplett vorliegen.
Weitere Informationen über das internationale Treffen sind auf der offiziellen Webseite zu finden: https://www.stockholm50.global/

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)


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